Shorawald - Die Felitas
Den kalten Wind des Herbstabends im Genick, die klammen Hände und Arme um die angewinkelten langen Beine gelegt und zitternd vor Kälte saß sie hier auf einem Felsplateau auf einer Lichtung inmitten des Shorawaldes. Sie, Fia Mc Calitas, eine hübsche, schlanke, blauäugige Felita. Ein stattliches Mädchen im Alter von fast 18 Jahren, mit für andere in ihrem Alter schwer verständlichen, schon fast verängstigenden Verhaltensweisen. Zumindest hatten viele Angst vor ihr. Dabei sahen sie Fia doch nur als Mensch. Aber Fia war nur zur Hälfte ein Mensch, was sie nicht wussten. Und das verriet sie auch keinem. Auch wenn sie unter den Menschen lebte, war es für sie nicht immer einfach. Ständig hatte sie, seit ihrer Geburt schon, vorsichtig sein müssen.
Und nun saß sie dort, hoch oben auf dem Felsplateau inmitten ihres Reiches: Dem Shorawald.
"Mutter, oh Mutter, warum könnt du und Vater nur nicht mehr an meiner Seite sein?!", flüsterte sie und schaute gedankenverloren hinauf in die Sternenlichter der schwarzen Nacht. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, was eh nie passieren würde, weil ihre Eltern beide tot waren, wurde sie plötzlich jäh aus ihren Gedanken gerissen.
Eine schwarze Räbin landete auf ihrem Kopf und zerrte wie wild an ihren hellbraunen, leicht dunkelblond angehauchten Haaren. "Fia, Lady Fia, Fürstin", krächzte sie, "Es ist schrecklich!" "Was ist denn los, Lair? Was fällt dir ein mir die Haare zu zerzausen mit deinem aberwitzigen Herumgeflattere!", entgegnete Fia genervt. "Irgendwer muss einen von uns beobachtet haben, wie er zum Tier wurde. Wahrscheinlich war irgendeiner von uns kurz unvorsichtig. Zumindest sind die Jäger hier und sie haben Lavena. Sie liegt in Ketten und steht unter ständiger Beobachtung soweit ich das Geschehen verfolgen konnte! Allein kommt sie nicht frei und die anderen von uns sind den Jägern hinter ihren Baumverstecken hilflos ausgeliefert, denn die haben alle Verwandlungen beobachten können, als sie sich versteckt haben.", sprach die Räbin und befreite sich hastig aus Fias Haaren. Diese sprang auf und hechtete mit einem riesigen Satz von der Klippe des Felsplateaus auf den Waldboden. Noch während des Falles von der Klippe zum Boden wurde ihr Körper nach und nach innerhalb weniger Sekunden immer wolfsähnlicher. Erst bildeten sich ihre Hände und Füße zu Pfoten aus, dann wuchs ihr schimmerndes weißes Fell, die Rute am Hinterteil bildete sich aus und ihre Ohren wichen wunderschönen Wolfsohren, sowie ihr Mund einer Schnauze.
Als sie unten ankam war sie bereits ganz und gar mit dem Wolfskörper eins und sprintete los. Über ihr flog Lair und zeigte ihr den Weg. Elegant sprang Fia über mit Moos bewachsene, umgefallene Bäume, schlüpfte unter tief hängenden Ästen durch und rannte in einem Wahnsinnstempo hinter Lair her. Erst als sie andere ihr bekannte Tiere vor sich hinter Büschen und Bäumen hocken sah, verwandelte sie sich zurück und hockte sich zu ihnen, um durch die Büsche die Lage zu beobachten. Sofort setzten sich alle anwesenden Tiere in einem Kreis ganz dicht um sie herum. "Was sollen wir nur tun, Fia?", wisperte Edan, der zur Zeit in den Körper eines Fuchses geschlüpft war. Fia wies auf Lavena, die als Wolf gegenüber von dem Busch hinter dem alle saßen, mit eisernen Fußfesseln an einen nahegelegenen Baum gekettet war.
"Wisst ihr was, ich habe gute Lust denen einen riesen Schrecken einzujagen!", knurrte sie,"Wir dürfen sie ja nicht fressen, denn zwei tote Jäger werden schnell vermisst und dann kommen noch mehr. Nein ... aber jagen werden wir sie! Ihr werdet jetzt erstmal wieder Felitas und wenn ich dann da hin gehe und sie Lavena nicht freiwillig freilassen, jagt ihr sie als Wölfe aus dem Wald, während ich Lavena befreie." Die anderen Felitas nickten und nahmen wieder menschliche Gestalt an. Ein letztes Mal atmete Fia ruhig ein und wieder aus, dann setzte sie ihren Plan in die Tat um. Zögernd trat sie aus dem Gebüsch und ging auf die Jäger zu. Als Lavena das sah heulte sie auf. Sofort sprangen die Jäger auf und gingen mit schussbereiten Gewehren auf Fia zu. "Was willst du?", brüllte einer von ihnen sie an. "Lasst den Wolf frei!", entgegnete sie ihm. -"Wozu der gibt einen prima Mantel ab." Fia knurrte. "Lasst den Wolf frei wenn euch euer Leben lieb ist!", schrie sie den Jäger an. "Sonst was, mein Kind, was willst du schon unternehmen. Wenn du uns mit etwas Anderem bezahlst können wir vielleicht nochmal drüber reden.", sagte der andere Jäger und leckte sich über die Lippen. Fia tobte vor Wut. "Erstens bin ich nicht euer Kind und zweitens bin ich nicht diese Art von Weib, die zu eurer Belustigung dient." "So? Was bist du dann, kleines Mädchen?", fragte der zweite Jäger gespielt fürsorglich, als würde er mit einem kleinen Kind reden, "Etwa jemand der sich verlaufen hat?"
Er und sein Kollege brachen in Gelächter aus. In Fia kochte die Wut. Wie kamen diese Männer dazu sich über sie lustig zu machen.
"Lasst ihr nun den Wolf frei oder nicht?", brüllte sie und sah die Jäger zornig an. Ungeduldig tippte sie mit ihrem rechten Fuß immer wieder auf den Waldboden, bis die Jäger endlich aus ihrem Lachanfall erwachten und sich wieder ihr zuwandten. "Lass mich überlegen ...", sagte der eine Jäger während er so tat als müsste er erst ganz genau überlegen. So etwa 3 Sekunden lang stand er nur so da ohne sich zu bewegen, dann sah er Fia an und richtete sein Gewehr auf sie. "... Nein!!!", sagte er,"Und du solltest jetzt lieber verschwinden, Mädchen, das ist unser Revier und wir werden hier jagen, ob es dir passt oder nicht!" Fia starrte auf den Lauf des Gewehres. "Schön.", sagte sie,"Ihr habt es nicht anders gewollt! Am Besten ihr lauft!"
Noch bevor die Jäger reagieren konnten, hatte sie sich verwandelt und sprang den Jäger vor sich an, sodass er zu Boden fiel. Dieser schrie auf als Fia sich mit der ganzen Kraft ihres Wolfskörpers auf ihn legte. Noch während sie sich hinlegte, sorgte sie dafür, dass sich ihre Krallen durch sein Hemd tief in seine Haut bohrten. Das war das Signal für die anderen Felitas. Der andere Jäger versuchte erst seinem Kollegen zu helfen, indem er sein Gewehr auf Fia anlegte, doch das vergaß er ganz schnell wieder als er es neben und hinter sich knurren hörte. Langsam wandte er sich von Fia ab, die mittlerweile laut knurrend und mit all ihren Kräften kämpfend mit dem anderen Jäger über den Waldboden rollte, drehte sich zu dem Geräusch um und erstarrte. Ein schwarzer und mindestens fünfzig graue Wölfe versperrten ihm mit gefletschten Zähnen den Weg und kamen immer näher an ihn heran. Er begann zu laufen, doch es nütze nichts, die Wölfe hetzten ihn tiefer und tiefer in den Wald hinein über Stock und Stein. Nach einer Weile stieß auch Fia dazu, die seinen Kollegen vor sich her trieb. Immer wieder zwickte sie beide Jäger in die Beine, damit diese ja nicht stehen blieben. Als sie allesamt die Stadt erreichten, blieben die meisten Wölfe auf Befehl von Fia am Waldrand zurück, während sie und der Rest die Jäger in die Stadt scheuchten.
Kaum waren die Jäger außer Sichtweite irgendwo in der Stadt verschwunden, machte Fia sich mit dem ganzen Rudel wieder auf den Weg zum Lagerplatz, wo Lavena noch immer in Fußfesseln gelegt auf sie wartete. Gerade wollte sie über die Büsche auf die Lichtung springen, da sah sie durchs Geäst wie sich etwas auf Lavena zubewegte. Es war ein junger Mann, so ungefähr um die 20 Jahre vom Aussehen, schätzte sie. Der Typ schien keinerlei Angst vor Lavena zu haben, denn er bewegte sich ohne jegliche Scheu und ohne Abwehrreaktionen auf sie zu, ganz so als nähere er sich einer kleinen verängstigten Maus.
Plötzlich blitzte etwas in der Hand des Mannes auf. Da Fia es für ein Messer hielt, sprang sie kurzerhand über die Büsche und landete vor dem jungen Mann. Erschrocken wich er zurück, dabei fiel ihm der Gegenstand, den Fia zuvor blitzen gesehen hatte, aus der Hand. Sofort ging Fia zu der Stelle, wo der Gegenstand lag und begutachtete ihn. Es war ein Schlüssel. Einen Moment lang sah sie zu wie sich der junge Mann neben Lavena setzte und sie streichelte, um sie zu beruhigen, dann schnappte sie den Schlüssel mit ihren Zähnen, brachte ihn vorsichtig zu dem jungen Mann und setzte sich vor ihm und Lavena auf den Boden. Als der junge Mann den Schlüssel jedoch nicht nahm, stupste sie ihn sanft am Arm, woraufhin er endlich den Blick zu ihr wandte. Fia heulte auf und sah immer wieder zu Lavena. Jetzt begriff der junge Mann, was sie von ihm wollte. Er nahm den Schlüssel, steckte ihn ins Schloss von einer der Fußfesseln und drehte ihn herum. Es klickte und die Fessel sprang auf. Dann nahm er sich die zweite vor. Wieder klickte es. Lavena war frei. Sofort sprintete sie los und verschwand im Wald. Fia lief hinterher, blieb jedoch kurz vor den Büschen noch einmal stehen und schaute den jungen Mann an. Er grinste sie an und nickte, so als hätte er verstanden, das sie sich verabschieden und für den Überfall entschuldigen wollte. Kurz darauf lief sie los.
Einige Tage später, es war bereits dunkel, kam Fia zurück an die Stelle wo das Lager der Jäger gewesen war. Eigentlich hatte sie gedacht sie würde den Platz verlassen vorfinden, doch es kam anders. Als sie den Lagerplatz erreichte, sah sie, das darauf ein Lagerfeuer brannte. Vorsichtig schlich sie weiter und legte sich in den Büschen auf den Boden, um das Geschehen auf den Platz vor ihr genau beobachten zu können. Das Feuer war in der Mitte, direkt vor ihr, daneben sah Fia den jungen Mann sitzen, der neulich bei der Befreiung von Lavena geholfen hatte. Er hielt einen Stapel Papier in der Hand und kritzelte mit einem Stift etwas darauf. "Ob er immer noch so nett ist?", dachte Fia sich, "So im Feuerschein sieht er ja eigentlich für einen normalen Menschen ganz hübsch aus. Und wie er mich angesehen hat, als ich ihn bei Lavenas Befreiung gesehen habe..." Fasziniert beobachtete sie ihn und kroch langsam weiter auf das Lagerfeuer zu. Natürlich war sie als Wölfin dorthin gegangen, wo Lavena befreit wurde, weil es am sichersten war. Plötzlich knackte es unter Fia. Erschrocken sah sie auf den Boden. Sie war auf einen kleinen Ast getreten. Wie peinlich für eine Wölfin. Schnell richtete sie ihren Blick wieder nach vorne auf den Platz neben dem Lagerfeuer. Der junge Mann saß immer noch dort, doch nun kritzelte er nichts mehr auf seinen Stapel Papier, sondern starrte in ihre Richtung. Seine Papierseiten lagen verstreut auf dem Waldboden herum. "Wer ist da?", rief er. Langsam schob Fia erst ihre Wolfsschnauze und dann ihren restlichen Körper aus dem schützenden Schatten der Büsche heraus ins Licht des Lagerfeuers. Ihr weißes Fell glänzte im Schein der Flammen. Vorsichtig näherte sie sich dem jungen Mann, schlich zwischen seinen verstreuten Papierseiten entlang und betrachtete diese. Viele Seiten zeigten Tiere. Adler, Falken, Rehe, Tiger und was es nicht alles gab. Vor einem der Bilder blieb Fia sitzen. "Du bist doch die weiße Wölfin von neulich.", sagte der junge Mann zu ihr. Fia sah ihn an. "Woher weiß er das nur?", dachte sie sich,"Ich habe ihm doch nie erzählt wer ich bin."
Wenig später erhob sie sich und ging weiter auf ihn zu. Er streckte ihr seine Hand entgegen. Als Fia diese erreichte, roch sie daran. Ein süßlich herber Geruch stieg ihr in die Nase. Irgendwie vertraut und zugleich irgendwie auch völlig fremd. Aber angenehm. Ihre Nase berührte seine Handfläche. Seine Haut war weich. Kein Anschein von Schrammen, Schorf oder ähnlichem. Fia setzte sich hin und sah ihm in die Augen. Blau waren sie. Ein wunderschönes Ozeanblau, das vor ihren Augen zu fließen schien. Sein Blick hatte eine ungeheure Tiefe und war gleichzeitig irgendwie magisch sanft. Fia spürte, wie seine Hand über ihren Kopf glitt. Er streichelte sie und kraulte sie hinter den Ohren, doch das störte sie nicht. Sie konnte ihre Augen einfach nicht seinem Blick entziehen. Erst als sie sich schütteln musste, weil es sie am ganzen Körper kribbelte, wagte sie es ihren Blick von ihm abzuwenden. "Du bist so wunderschön. Noch viel schöner als die andere Wölfin, die ich befreit habe.", sagte er sanft,"Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich male?" Er sah sie fragend an. Fia schüttelte den Kopf. Wie gut, dass ein Wolf nicht erröten konnte, denn dann wäre ihr Gesicht jetzt rot. Der junge Mann sammelte seine Papierseiten wieder ein, ordnete sie und kniete sich mit den Seiten und seinem Stift ganz nah vor Fia auf den Boden. Diese setzte sich ein kleines Stückchen weiter von ihm weg, denn das war ihr gerade doch etwas zu nah. Nach einer Weile scheinbar endlosem Stillhaltens drehte der junge Mann die bemalte Papierseite um, sodass Fia die Zeichnung gut sehen konnte. Das Bild glich ihr bis auf das kleinste Detail. Fia jaulte. Jetzt wusste sie wenigstens selbst ohne Spiegel wie sie als Wolf aussah. Der junge Mann erhob sich und sagte ihr er fände es schön, wenn sie sich öfter sehen könnten, damit er mehr Bilder von ihr malen kann. Er sagte ihr auch sie solle in einer Woche wieder kommen, da er dann auch da sei. Dann ging er.
Eine Woche später saß Fia wieder zusammen mit ihm auf dem Lagerplatz und ließ sich von ihm malen. So ging es genau sieben Wochen lang. In der achten Woche kamen beide wieder zu der Stelle, doch diesmal hatte der junge Mann kein Zeichenpapier dabei. Und Fia trat ihm auch nicht als Wolf gegenüber. Nein, diesmal erwartete sie ihn in ihrer Felitagestalt. Als der junge Mann statt einer Wölfin ein Mädchen in naturbelassener Kleidung vorfand, starrte er Fia an als stünde ein Alien vor ihm. Er war noch gar nicht mal zur Hälfte über den Platz gegangen, als er sie fragte wer sie denn sei und ihr erzählte, das er eigentlich auf eine wunderschöne weiße Wölfin wartete. Fia erhob sich. "Aber sie ist doch hier.", erwiderte sie,"Ich bin diese Wölfin!" Der junge Mann sah sie verwundert an. "Aber du bist ein Mensch.", sagte er ruhig. Fia schüttelte den Kopf. "Pass auf.", sagte sie,"Ich zeige dir was ich meine." Mit diesen Worten kletterte sie auf den Baum neben ihr, sprang von seiner Krone herunter und verwandelte sich noch im Fall in die besagte weiße Wölfin. Dabei achtete Fia genau darauf, das der junge Mann alles mit ansehen konnte. Schon nach wenigen Sekunden war sie unten auf dem Boden angekommen und tänzelte unruhig vor ihm auf und ab. Eine Weile sah er sie ungläubig an, dann begriff er was da eben vor seinen Augen abgelaufen war. "Bist du eine Shora?", fragte er sie. Fia schüttelte ihren Wolfskopf und nahm wieder ihre Felitagestalt an. "Nein, ich bin eine Felita. Um genau zu sein sogar die Fürstin der Felitas.", antwortete sie ihm. "Eine Felita?! Euch gibt es also doch noch." -" Natürlich gibt es uns Felitas noch. Aber woher weißt du von uns?" -"Weil man bei den Shoras viel von den Felitas erzählt." -"Und woher weißt du so gut über die Shoras Bescheid? Die leben doch an der Küste und innerhalb der Städte unter den Menschen, sodass keiner sie sieht." -"Nun, wer wüsste das wohl besser als ein Shore selbst, hm?" Fia stutzte. "Soll das etwa heißen du bist einer vom Volk der Shoras?" Der junge Mann nickte. "Ja, ich bin sogar ein Fürst. Also das Oberhaupt, genau wie du. Mein Name ist Damian.", sagte er zu ihr. "Und ich heiße Fia.", erwiderte sie höflich. Damian grinste. "Soll ich dir zeigen wie der Fürst der Shoras wirklich aussieht?", fragte er Fia und sah sie auffordernd an. "Gerne.", antwortete sie ihm gespannt. Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
Erst bildeten sich seine Hände zu Pfoten aus, dann entwickelte sich der Rest seines Körpers zu einem Wolf. Einem Wolf mit seidig glänzendem schwarzen Fell und einer Krempe aus weißem Fell. Seine Stirn zierte ein Flammenzeichen, das ebenfalls aus weißem Fell bestand. Etwa 2 - 3 Minuten blieb er in dieser Gestalt, dann verwandelte er sich wieder zurück. "Weißt du warum wir entweder als Menschen in der Stadt oder als wir selbst in Höhlen an der Küste leben, Fia?", fragte er Fia. "Nein, warum denn?", erwiderte sie. "Weil wir uns nur in gefährliche Tiere verwandeln können. Zum Beispiel in schwarze Panther und andere Raubkatzen. Den Wolf habe ich mir selbst beigebracht.", erklärte er ihr, "Aber dennoch bist du als Wölfin und auch als Mensch viel hübscher als alle, die ich bisher gesehen habe und das waren einige." Fia errötete. "Du bist aber auch nicht ohne mit deinem muskulös gut gebauten Körper und deinen Ozean-blauen Augen.", sagte sie zu ihm. Er trat ganz nah an sie heran. "Fia, ... ", sprach er sanft und strich ihr über die Wange. Sie sahen sich tief in die Augen. "Ja, Damian?", erwiderte Fia nach einem kleinen Moment der Stille, doch Damian antwortete nicht. "Was ist los?", drängte Fia, "Du willst mir doch irgendwas sagen." Da nahm Damian sie in seine Arme und küsste sie. Einen Moment lang sah Fia ihn fassungslos an, doch dann erwiderte sie seinen Kuss. Nach einem scheinbar unendlichen Augenblick ließen beide wieder voneinander ab, hielten sich aber immer noch in den Armen. "Ich liebe dich.", flüsterte Damian Fia ins Ohr. "Ich liebe dich auch.", antwortete sie, "Bald werden Shoras und Felitas wieder eins sein."
Und so wie sie verschlungen in ihrer Umarmung standen, verwandelten sich beide wieder in Wölfe und liefen im Mondschein durch den Wald.
Ende
©Sabrina Goebel